By the way 117 - Twittern wie Künast, froh an der Frau sein, und den Hirnverfall anhand der Line Up-Methode messen...

Wer denkt, er bekommt zu wenig Kommentare zu seinem Liveticker, oder wen es sonstwie einfach ein bisschen nach Aufmerksamkeit im Social Web dürstet, dem sei an dieser Stelle ein kleiner Tipp anheim gegeben: Einfach Cristiano Ronaldo mit „h“ schreiben. Denn das „h“ bei CR7 ist quasi der Hitlervergleich der Livetickerer. Aufmerksamkeit garantiert, die Hater sind überall. 

Hater und Trolle wahrscheinlich alle ohne Helm mit dem Rad unterwegs und öfter mal das Hirn wo gegen gehauen. Ich selbst habe auch keinen Helm, never have never will (Denny Crane) – aber ich fahr ja nun auch kein Rad. Tu mich trotzdem schwer mit der zuletzt medial promoteten und herumtrompeteten Ansicht, es sei ja eigentlich sicherer ohne Helm zu radeln als mit Helm. 

Manche Debatten ohnehin sehr seltsam. Beispiel ungefragt: Warum hören Hipster keine Klassik? Ob es möglicherweise daran liegt, dass die Deutsche Grammophon rein hirnmäßig zu unflexibel ist, klassische Musik aus dem gelernten und gewohnten Setting, aufgepasst: herauszukontextualisieren? Schluss damit, erschöpft jetzt, Wortungetüm. 

Statt dessen Hirn nochmal: Trotz ohne viel Anhauen beobachte ich basierend auf der Line-Up-Methode leider einen schleichenden Verfall der Fähigkeiten. Bundeskabinett, selbst Landeskabinett früher im Schlaf aufsagen können, Formel 1 Fahrerfeld, Daviscup-Team – alles immer präsent. Heute bin ich schon froh, wenn ich 50 Prozent der Namen draufhabe. Ob’s am Alter liegt oder daran, dass sich die Schwerpunkte langsam verschieben? Aber wohin verschieben sie sich? Von Facebook zu Twitter wahrscheinlich, wo man seinen Hirnschmalz jetzt für den tollen Hashtag „TwitternwieKünast“ einsetzt. Oder für die Erstellung eines Causalnexus zwischen Wunder und Kirchturm mittels der BVB-Spieler Kirch und Durm, Und dann ist da ja noch das ongoing project, die Suche nach den Gründen für den schleichenden Niedergang des VfB Stuttgart seit der Meisterschaft 2007. 

Am Ende liegt aber alles an der Technik. Nachrichten kommen im Minuten- oder Sekundentakt, Autos startet man nicht mehr mit dem Schlüssel sondern mit Knöpfen, der Festplattenrekorder will programmiert werden, warum ist das Internet weg, Hilfe, Eriiiic?! Im Jahre des Herrn 2014 ist glücklich zu nennen, wer eine Frau hat, die den Receiver bedient, und wer einen Eric hat, der macht, dass die Mails wieder kommen. So ist wenigstens noch genug Kapazität frei für kranke Sachen wie diese hier. Und Klopp geht nächste Saison zu Arsenal, hatte ich das schon erwähnt?