By the way 178 - „Sundermann reloaded“ oder Huubs dritter Einsatz beim VfB, Armins Schenkelklopfer und Brunos unterdrückte Triebe...
Die stärkste Zweite Liga der Welt aller Zeiten läuft bereits, am Samstag ist DFB-Pokal, und alle Bundesligisten mit Ausnahme des zu einer im schwäbischen Wortsinn fragwürdigen Batschakentruppe verkommenden FC Bayern haben auch in dieser Sommerpause eine sen-sa-tio-nelle Vorbereitung hingelegt. Es ist wieder Fußball. Mehr als Grund genug also, den Zuruf des immer schlagfertigen Freundes L. zu verwerten und folgende Wette gedanklich schon mal zur Präsentation bei den Buchmachern meines Vertrauens vorzubereiten: „Welchen Bundesligisten übernimmt Huub Stevens noch vor der Winterpause?“
Nicht, dass es an Kandidaten für einen Einsatz des VfB-Wiederholungsretters mangelte. Da kann Breitenreiter auf Schalke beim Fanfest noch so günstiges Bier ausschenken lassen und eine „brutal“ gute Saison ankündigen. Da kann Sportdirektor Dufner beim Kind in Hannover noch so knapp vor Saisonbeginn kündigen und Frontzeck quasi unersetzlich machen. Und da kann Bruno L. in Hamburg seinen tief verwurzelten Spielerfrauenjagdtrieb noch so erfolgreich unterdrücken. Alle drei Clubs sind potentielle Stevens-Kandidaten, bei zweien davon bräuchte Huub nicht mal Einarbeitungszeit, und in Hannover könnte er sogar gemeinsam mit Fredi Bobic übernehmen – der hat da auch schon mal gespielt.
Bei der Eintracht aus Frankfurt haben sie sich nach Armin Vehs Platz 1 in der Buchmacher-Trainerrauswurfliste kürzlich gemeinsam mit der BILD-Kollegin herzhaft lachend auf die Schenkel geklopft. Der Armin hat wohl vor allem wegen seiner Erfahrung im Umgang mit den Mechanismen des knallharten Profigeschäfts gelacht, der weiß schließlich genau, wie man einem Rauswurf zuvorkommt. Allerdings weiß er auch, wie das ist, von Stevens abgelöst zu werden...
Und natürlich darf an dieser Stelle auch mein heiß geliebter VfB Stuttgart nicht fehlen. Der Verein also, der die sen-sa-tio-nellste aller Vorbereitungen gespielt hat, immer durch die Mitte, wo der Weg zum Tor am Kürzesten ist. Meine Freude über eine erfolgreiche Saison des VfB als groß zu bezeichnen wäre eine Untertreibung, darüber, dass das scheinbar gewonnene Selbstvertrauen auch am Samstag im DFB-Pokal und im ersten Saisonspiel gegen Köln für Schwung und Siege sorgt. Aber Obacht: Beim VfB ist die Stimmung meistens prächtig – bis die Spiele beginnen. Und da man sich im Vergleich zur Vorsaison lediglich mit Insua, einem Ulreich-Klon (von dessen fußballerischen Fähigkeiten die Kiebitze beim Training allerdings wahre Wunderdinge erzählen) und Mitch Langerak, Zweitligaspielern (und –trainer) und Amateuren verstärkt sowie seinem einzigen deutschen Nationalspieler Rüdiger in gewohnter Manier das Wegwollen quasi eingeredet hat anstatt ihn frühzeitig angemessen zu verlängern und nach der EM möglicherweise noch teurer zu verkaufen, bin ich bei aller Vorfreude doch erstmal skeptisch. Nach einem irgendwie Weiterkommen im Pokal in Kiel und einem meinetwegen dreckigen 2:1 zuhause gegen Köln (gegen die man gefühlt noch nie ein Heimspiel gewinnen konnte), stehen einige durchaus machbare Spiele in der Liga an – und erst danach wird sich zeigen, ob in Stuttgart ein „Sundermann reloaded“- Festival zelebriert wird, oder ob Huub Stevens seine Affen zum dritten Mal in Folge vor dem Abstieg retten muss. Oder halt irgendwas zwischendrin. Auf kleiner Flamme herumdilettieren, Übergangssaison, auch das kennen wir in Stuttgart zur Genüge. Aber wie auch immer – es wird Zeit, dass es losgeht. Der Hashtag ist bekannt. Er lautet: #mirgwinnet...