By the way 181 - Merkel macht die großen Gesten, die Arbeit macht das Ehrenamt. Und der VfB Stuttgart macht weiter wie bisher...

Schwer zu verstehen: Kein Funktionsträger macht was. Keiner sorgt dafür, dass man erstens sofort aufhört, in den Krisenländern erst die Verhältnisse so zu versauen, dass auch wirklich alle abhauen müssen. Und zweitens, dass unser Einwanderungsrecht geändert wird, weil es total scheiße ist. Einwandern (aus den Krisenländern) geht nur über Asylantrag. Keiner kann ganz normal kommen und sich einen Job suchen. Nicht einmal danach fragen kann er. „Hey, ich kann das und das, ich hab auch Geld verdient, weswegen ich, schaut her, ein modernes Smartphone mein eigen nenne. Reichen meine Qualifikationen?“ So halt, wie das auch in anderen Ländern geht, Punktesystem, Bewerbung. Ist doch echt scheißegal, ob der Ingenieur aus dem Elsass oder aus Eritrea kommt. Aber hier wollen wir das offenbar nicht. Hier Asylrecht, und damit Basta. Merkel macht die großen Gesten, und die Ehrenamtlichen machen die große Arbeit. Refugees welcome, gekapert vom Boulevard! Der dicke Gabriel mit dem dicken Button der Bild auf der Kabinettsbank. Warum? Damit das Bild vom engagierten Vizekanzler auf Seite 1 derselben erscheint. Also von dem Mann, der mit seinen Partei- und Koalitionsfreunden fleißig Waffendeals eintütet. Gabriel funktioniert nicht. Unsere Funktionsträger funktionieren nicht. Das hochmütige und obendrein hochgradig bigotte Überstülpenwollen unseres westlichen Demokratieverständnisses in allen möglichen Ländern funktioniert nicht. Und Einwanderung nur via Asyl funktioniert nicht und fährt gegen die Wand. Wissen viele, aber keiner macht was dagegen. Will keiner. Manch einem scheint die Wiesn wichtiger, und am Ende heißt es Grenzen zu. Mit unseren gewählten Interessenvertretern und weltabgewandten Neurotikern, die schon auf dem Schulhof gehänselt wurden, kann einem selbst hier im bestens versorgten Mitteleuropa angesichts der zu lösenden Probleme wirklich mulmig werden.

Andererseits: Dass der Grieche jetzt wieder Zigtausende in den Vorruhestand schickt, das juckt erstmal niemand mehr. Gut für den Griechen. Vor der Völkerwanderung wäre das Geschrei darüber groß gewesen...

Im klitzekleinen, provinziellen Rahmen ganz ähnlich beim VfB Stuttgart: Da fahren Schmidt, Dutt, Wahler und Schickhardt den Laden an die Wand. Wollen viele aber gar nichts davon wissen. Wollen lieber weiter Jubelperser sein. Und sich dann wundern, wenn’s zu spät ist. „Das konnte ja nun wirklich niemand ahnen, dass es so schlimm kommt. War ja auch viel Pech dabei. Und die zwölf Gegentore in vier Spielen haben ja nun gar nix mit dem System zu tun.“ Uswusf. Ebenfalls schwer zu verstehen, die Leute, die Geduld fordern, die Vertrauen für die „neue“ Führung fordern, wo der Verein mehrmals hintereinander fast abgestiegen wäre und trotzdem genauso weitermacht wie bisher. Mit Ignoranz und Vetterles. Wobei an dieser Stelle drei Dinge festzustellen sind. Erstens, frei nach Heiner Geißler: Es stimmt nicht, dass der VfB zu wenig Geld hat. Es ist nur in den falschen Händen. Zweitens: Hochmut kommt vor dem Fall (wobei das mit der Fallhöhe angesichts der Entwicklung seit 2007 objektiv betrachtet ja schon längst nicht mehr gar so dramatisch ist). Und Drittens: Der Fisch stinkt vom Kopf her. Die Journalisten, die sich neuerdings über den VfB und die unerfahrenen Schlüsselpersonalien aufregen, die sollten lieber mal danach fragen, welche Oberpfeife all die Pfeifen eingestellt hat...