By the way 152 - die Schweiz in Europa, die taz in der Welt, die Terrordrohung gegen Pegida – ist das das Gute im Bösen...
Eigentlich schade, das Schweizer Franken-Debakel. Bei allem, was man dem mittlerweile von den USA weitgehend zerstörten Bankgeheimnis Schlechtes nachsagen kann – die Schweiz stand immer dafür, dass es auch möglich ist, sich rauszuhalten. Nicht zwanghaft mitmachen zu müssen. Irgendwie. Und ich denke mal, die Schweiz wird auch weiterhin nicht bei allem mitmachen. Sie wird weiterhin ein Geldhafen bleiben, die Leute akzeptieren beim Franken sogar negative Zinsen. Was wiederum nicht heißt, dass ein starker Franken nur schlecht sein muss für die Wirtschaft. Die Schweiz ist ja nun nicht wirklich ein Rohstoffland und bezieht ihr Zeugs für die Industrie aus dem Ausland. Und dieses Zeugs können die Schweizer jetzt doch günstiger einkaufen, oder was? Und diese günstigeren Einkaufspreise gleichen doch den starken Franken im Export teilweise oder ganz wieder aus. Kauft der Schweizer jetzt mehr Importware, Binnennachfrage steigt. Wer vorher über die Grenze gefahren ist um einzukaufen, der fährt auch weiterhin über die Grenze, um einzukaufen. Wieso soll jetzt plötzlich der eidgenössische Einzelhandel zusammenbrechen? Die werden ächzen, die werden schaffen, und denen wird es immer besser gehen als allen anderen Europäern. Was mir irgendwie mehr Unbehagen verursacht ist die Tatsache, dass ausgerechnet die Schweiz als reichstes aller EU-Länder nicht mehr den Euro aufkaufen und stabilisieren will und dafür mal so eben 79 Milliarden Verlust hingenommen hat!
Und dann diese Pegidameute. Da hatte man doch Hoffnung, dass selbst unsere hyperventilierenden Medien endlich durch wären mit diesen graumuffigen langweiligen Dumpfbacken – und jetzt kommen die mit einer silberblonden Superdomina und setzen die sogar zum Jauch. Klar, dass „Organisatorin Oertel“ jetzt wieder für eine Woche von allen Titeln prangt mit einer Physis, die sie für jegliche Schurkinnenrollen von Telenovela bis Tatort qualifiziert. Um Längen eleganter das als mit einer Terrordrohung wichtig rumzufuchteln. Der doofe Bachmann, als ob den irgendein Mullah kennen würde. Aber vielleicht sind sie ja durch die Schmähungen des zwischenzeitlich als Gladio-Doppel- und Dreifachagenten enttarnten „Besser_Deniz“ Yücel auf den lahmen Lutz aufmerksam geworden – das wäre das Gute im Bösen, quasi.
Man weiß ja ohnehin nicht mehr, was man sagen, was man machen soll in Zeiten, in denen die WELT Artikel aus der taz druckt. Die geschätzte Frau Berg empfiehlt, man solle einfach versuchen, kein Arsch zu sein. Für den Bürger könnte das konkret bedeuten, nicht mehr mit dem großen Auto ins Fitnessstudio, um sich dort aufs Laufband zu stellen. Für den FC Bayern hieße das vielleicht, nicht mehr in Ländern sich freundschaftsspielmäßig hofieren zu lassen, in denen öffentlich ausgepeitscht und mit dem Schwert enthauptet wird, sogar ohne vorherige Betäubung. Und sofortiges Einreiseverbot für Jürgen Klinsmann, weil der ja ein Land trainiert, in dem uswusf...Aber das ist ja Fußball, das ist was anderes. Dazu kommen wir wieder, wenn die Winterpause vorbei und der samstägliche Phantomschmerz dem realen Schrecken angesichts der Leistungen des VfB Stuttgart gewichen ist. Bis dahin freuen wir uns, wenn die Handballer bei der WM in Katar ihre Spiele gewinnen...