By the way 172 -Vom Zwölfter werden wollen, und was das mit der Vorratsdatenspeicherung zu tun hat...

Wenn es denn stimmt, was man so hört, dann muss man stark sein. Im Bezug auf die Erwartungen für die nächste Bundesligasaison. Die man, so niedrig sie auch gewesen sein mögen, unbedingt nochmal scharf runterschrauben sollte. Wenn man Fan des VfB Stuttgart ist. Denn was ist zu erwarten, wenn der Sportdirektor den nur auf der Linie und im Eins gegen Eins starken Torwart verkauft und dafür einen 28 Jährigen verpflichtet, dessen Stärken vor allem im Eins gegen Eins und auf der Linie liegen. Der also genauso wenig kicken kann wie Ulreich. Naja, vielleicht kann er besser werfen. Und wenn man beim VfB früher zum Scouting nach Polen gefahren ist (während andere ihre Netzwerke in Südamerika etablierten), so hat man auch das aufgegeben und verpflichtet jetzt nur noch Spieler, die man von früher kennt oder die von Verwandten des Trainers oder sonstwem beraten werden. Vom neu verpflichteten Trainer mal gar nicht anzufangen, der trotz Mega-Riesenetats in Leipzig nicht eben sensationell viel gerissen hat. Man beklagt die Defensive, lässt Rüdiger weg und holt statt dessen Zweitligaspieler. Man behält den Regisseur mit Knorpelschaden und demotiviert Maxim weiterhin konsequent. Man faselt etwas von „keinem Handlungsbedarf in der Offensive“ und denkt, Kostic sei Weltklasse. Bloß weil er drei ganz gute Spiele gemacht hat. Einmal gegen den langsamen Westermann, dann gegen bocklose Mainzer, und schließlich gegen den Zweitligisten Paderborn. Ok, Ginczek erinnert an den jungen Gomez, und Harnik war zuletzt auch wieder besser – aber das kann doch nicht alles sein. Außer, man will Zwölfter werden. Und genau das will der VfB. Zwölfter werden, nix mit dem Abstieg zu tun haben. Irgendwie so. Und schöne Reden dazu schwingen. Wie dass es sehr schade sei mit Sven Ulreich, man verliere eine Identifikationsfigur. Der man vorher via Berater nahegelegt hat, schleunigst abzuhauen. Obwohl Ulreich gar nicht weg wollte. Oder dass man im Sponsoring verstärkt regionalen Bezug herstellen wolle. Um dann den interessierten (mitunter zu Weltmarktführern gehörenden) Firmen der Region via Sekretariat abzusagen.  Eine hergeschwafelte Pressekonferenz, und die Leute sind zufrieden. Da räumt einer richtig auf jetzt. Haha. Und Schickhardt berät den ganzen Haufen weiter. Zahlen ja alle gut.

Hätten sie die Vorratsdatenspeicherung nur mal früher eingeführt. Die ja sicher dann auch bald für die ganzen Kungeleien gilt, die unsere Funktionsträger auf allen Ebenen so aushecken. Und die wir dann schön online und barrierefrei nachlesen können. Könnte man sich jetzt gepflegt die Konversationen zwischen Tuchel und Zetsche/Schmidt reinpfeifen. Und hören, was der Schickhardt dem Wahler so eintrichterte. Dann tät vielleicht auch mehr als nur ein einzelner Journalist vorsichtig drüber schreiben. Dann wäre was los, alle Mann, alle Mann. Nicht die Toten, sondern die Roten kommen. Gelungene Aktion übrigens, das mit den Toten. Erkennbar vor allem an der naserümpfenden Reaktion der etablierten Sesselfurzer. Müsste es mehr von geben, also Aktionen. Denn es gehört an vielerlei Stellen ordentlich Dampf gemacht. Nicht nur beim VfB...