By the way 198 - Dutt loben ist wie alte Socken wegschmeißen. Und Draxler lesen ist gleich Angst um den Tiger bekommen...

Hätte ich ja auch schon längst drauf kommen können – den Dutt mal loben. Feiern ihn ja jetzt alle wieder wie einst im Mai. Aus Rupp wird Ruppinho, aus dem ungescouteten Titti wird der Pommes, unser großer Rückhalt, aus Notlösung Kramny wird „das richtige Gespür“, und jetzt hat er auch noch einen Innenverteidiger geholt. Den fünften. Mit den anderen Vieren ist diesem gemein, dass seine Bundesligatauglichkeit nicht über alle Zweifel erhaben ist. Aber immerhin, Serie A garantiert zumindest ein ordentliches Basiswissen an Technik und Taktik. Und im Gegensatz zu Sunjic (und Kravets) hat man den wahrscheinlich sogar mal leibhaftig beobachtet. Sehen wir also über die von Dutt als Lösung allen Übels propagierte Ära Zorniger hinweg, sagen wir mit Gunter Barner „Erkenntnis ist die Summe der Erfahrungen“, und schauen wir, wie’s weitergeht mit unserem Sportvorstand. Auch wenn’s schwer fällt, das mit dem Loben. Aber ist halt so: You stick to your Gewohnheiten, wie mit den Socken. Kosten vier Paar Neue grade mal zehn Euro, und trotzdem schleppt man die Alten, die mit kaum mehr Stoff an Ballen und Ferse, monatelang durch statt sie einfach wegzuschmeißen.

Wenn also nun nicht nur wir kleinen Fans der wahren Größe des Dutt gewahr werden sondern auch andere Clubs erkennen, dass dieser Mann aus Wasser Wein machen kann, quasi Geheimwaffe, dann muss man sich doch fragen, ob dem so Gelobten das Dach am Wasen nicht bald zu niedrig wird. Ohne Ausgliederung kein Geld, ohne Geld keine Perspektiven usw. Wenn gleichzeitig die TSG Hoffenheim mit dem Goldesel im Keller über Horst Heldt nachdenkt. Und bei Eintracht „Bankfurt“ gar Fredi Bobic auf der Shortlist steht, dem einflussreichen Bruchhagen zu folgen.

Natürlich viele Wenns und Abers unterwegs. Winken die üblichen pensionierten Claqueure auf der Mitgliederversammlung die Ausgliederung durch, kommt die Kohle. Steigen Hoffenheim und/oder die Eintracht ab, gibt’s Zweite Liga, und womöglich hilft der VfB ja auf dem Weg dorthin tatkräftig mit. Oder aber der riesige US-Investor schafft es tatsächlich am Vorzimmer des Präsidenten vorbei und pumpt richtig Geld in den Verein. Und der von Palpatine Schickhardt ausgehandelte sehr ordentliche Vierjahresvertrag spricht nun auch nicht gerade dafür, dass unser Sportvorstand im Sommer das Weite sucht. Anders als unsere Offensivabteilung, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gen Wolfsburg oder Schalke oder sonstwo hinzieht. Bei Ginczek auch Dortmund denkbar.

Dass nach Sven Ulreich und Serdar Tasci weitere aktuelle oder ehemalige VfB-Spieler demnächst den FC Bayern verstärken werden ist dagegen unwahrscheinlich. Sind jetzt ja auch mehr als genug vor Ort, Suebisierung statt Hispanisierung, schließlich ist Pep, die lahme Ente, bald weg, und der Schwabe ja quasi halber Italiener. Höchstens Khedira wird Carlo noch mitbringen. Wobei, was wissen wir denn schon von den Verhältnissen an der Säbener? Womöglich ist Tasci im Sommer schon wieder woanders, und mit ihm ein paar alte Zöpfe aus der zweiten Reihe. Denn wenn ich des Draxlers Hieb wider Tasci und die Bayern-Nachwuchsabteilung richtig verstehe und Uli Hoeness’ Rückkehr dazu addiere, dann werden in der Tat einige Köpfe rollen in München. Da sollte der Tiger vorsorglich schon mal seine Krallen schärfen...