By the way 201 - Namedropping statt #VfB: di Caprio, Damon, Bosbach, Beuys, Schäuble und die Schmidteinander Hupfdolls...

Seit neuestem trinke ich meinen Whiskey immer on the rocks. Das mach ich nicht, um den Frust darüber hinunterzuspülen, dass ausgerechnet meine letztwöchige Jubiläumsglosse deutlich weniger Leser hatte als ihre Vorgänger, nein, dafür dürfen Sie sich schon selbst schämen. Hier einfach nicht mehr reinschauen, bloß weil es nicht mehr ausschließlich um den VfB Stuttgart geht, das geht ja wohl gar nicht. Ich trinke vielmehr kalt, weil Kalttrinken quasi Sport. Auch Bier super geeignet. Körper arbeitet, verbrennt Kalorien, weil er die Drinks von 4 auf 37 Grad bringen muss. Tolle Sache das. Hätte dem Leonardo di Caprio allerdings auch nichts genutzt im Revenant. Der musste schon das Pferd aufschneiden, um nicht zu erfrieren. Und jetzt tun alle so, als müsse der dafür unbedingt den Oscar kriegen. Als ob er das erfunden hätte mit dem Tier aufschneiden. Als ob nicht schon Jack London ca 1908 davon geschrieben hätte (verfilmt u.A. in „To build a Fire“). Als ob nicht schon in John Irvings „Mittelgewichtsehe“ das Baby in der aufgeschnittenen Kuh geboren wird. Von Luke Skywalkers Tauntaun auf dem Eisplaneten mal ganz zu schweigen. Ich plädiere also hiermit laut und deutlich dafür, dem Leo den Oscar wieder nicht zu geben. Erstens, weil Hollywood doch ganz klar diese Story braucht vom Superduperstar, der nie den Oscar bekommt. Zweitens, weil das mit dem Pferd halt doch nicht so neu und Sensation ist sondern eigentlich alter Hut. Und drittens, weil Matt Damon mit dem Marsianer einfach besser ist. Der nimmt genauso 30 Kilo ab und kriegt nen langen Bart. Der muss sich viel komplexer wärmen als mit dem schnöden Aufschneiden eines Tieres. Und der hat obendrein auch noch David Bowie als Soundtrack. Das sollte doch reichen. Zumindest für den Oscar als bester Film plus Hauptdarsteller.

An dieser Stelle möchte ich kurz und ohne jede Überleitung einwerfen, dass es wohl niemals eine heißere TV-Tanztruppe gegeben hat als die Schmidteinander Hupfdolls. Sie erinnern sich? Alter, waren die scharf! Mit solchen Bildern im Kopf lässt sich’s leichter über die anderen, unerfreulichen Themen schreiben und lesen, Themen wie diese unsäglichen Wahlbernhardiner der etablierten Parteien, die sich noch in jedes Knöchelchen verbeißen, das das braune Pack von rechts ihnen zuwirft. In jeden Hundehaufen, den die „Alternative“ (Parteiname wird nicht genannt, wir wollen denen ja nicht auch noch beim SEO helfen) auf die Straßen des Wahlkampfes scheißt, tappen sie hinein, die Profis der real existierenden Machtkonstellation, und treten ihn breit. Mehr Talkshowpräsenz im deutschen TV als Frauke und Beatrix hatte nicht mal Bosbach zu besten Zeiten. Und es braucht nur eine kleine Routine-Provokation zu Beginn, damit die anderen sich für den Rest der Sendezeit zum Affen machen. Traurig, das...

Und dann wollen sie das Bargeld abschaffen, zwecks volle Kontrolle. Kein neues Thema eigentlich, wollen sie ja schon länger. Die Berufe des Bettlers und der Putzfrau abschaffen, saubere Straßen, dreckige Wohnstuben. Badewannenränder wie beim Beuys. Nun ist mir aber plötzlich der Umschlag mit den 100.000 Euro eingefallen, den der Schäuble seinerzeit bekommen hat. Und dann hab ich gedacht, wenn es da keine 500 Euro Scheine gegeben hätte, da wäre der Umschlag ganz schön dick gewesen, hätte dem Schäuble sein Jacket ausgebeult, und dann hätte der ausgeschaut wie seine Leibwächter.

Dass ich jetzt gar nix zum VfB geschrieben habe, das müssen Sie mir schon nachsehen. Hab mich halt schon aufgeregt, dass die nicht gewonnen haben auf Schalke, bei gefühlt 327:8 Torschüssen. Bis auf drei Punkte an Schalke dran, bis auf sechs an der Champions League, man wird ja wohl noch träumen dürfen. Bis zum Sommer zumindest, wenn die Guten alle gehen. Dann träum ich lieber wieder von den Hupfdolls...