By the way 218 – mit Daenerys und Cersei, mit Jogi und Mario, und mit dem VfB als Beispiel dafür, wie man’s nicht macht...
Einer erzählte mir ja neulich von seiner Vision, bei Game of Thrones käme jetzt, also in Staffel 7 dann, alles zu seinem logischen Ende, weil die verschiedenen im Umlauf befindlichen Schwerter aus valyrischem Stahl quasi ihrer Bestimmung folgend demnächst an einem Ort zusammengeführt würden. Da ich aber mit dieser Serie bislang noch nicht so recht warm werden konnte – die Mutter der Drachen ist ja nun zugegebenermaßen nicht unattraktiv, spielt aber in Sachen Aura im hinteren Mittelfeld der selben Liga, in der sich auch die reizvolleren unter den Vorzimmerdamen des, sammermal, deutschen Städtetags tummeln – und demzufolge auch höchstens eine Handvoll Folgen angeschaut habe, konnte ich die Theorie des mir befreundeten zopftragenden Kraichgau-Kriegers nicht vollends auf ihre Stichhaltigkeit überprüfen. Will ja auch gar nicht alles an der Drachenmutter festmachen, die ältere Rotblondine dafür zum Beispiel umso schärfer noch, zumal angeblich auch stundenlang nackt durchs Dorf getrieben, im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Rache wird zweifellos fürchterlich sein. Aber insgesamt hat mich das hysterische „voll brutal und porno“-Geschrei der eingefleischten Fans eher genervt, vor allem, weil ich statt deftiger Szenen hauptsächlich den besoffenen kleinen Lennister sah, der in einem Käfig durch die Gegend getragen wurde. Noch kleiner als Shaqiri war der, womit nun endlich nicht der Kopf ab sondern die Brücke geschlagen wäre zum eigentlichen Thema dieser Tage. Anzumerken bleibt, dass der eben angeführte GoT-Theoretiker in Sachen Fußballbegeisterung nicht zu den ganz großen Kapazitäten zählt.
Klar ist hingegen, dass Joachim Löw, kapazitätsmäßig wohl in allen nur erdenklichen Wertungen das Feld anführend, am Samstag wieder Mario Götze spielen lässt. Er genießt in dieser Angelegenheit übrigens meinen vollen Rückhalt, nicht weil ich was gegen Draxler hätte sondern vielmehr, weil wir dem Bundestrainer einfach vollrohr vertrauen müssen. Weil er nämlich der Coolschde ist. Seine, also unsere Mannschaft präsentiert sich schon wieder in einer Form als Team, die allen Konkurrenten ziemlich überlegen ist. Wie sich wieder alles zusammenfügt, wie mit zunehmendem Turnierverlauf die Abwehr perfekt steht und alle anderen Mannschaftsteile variabel spielen, dass es eine wahre Freude ist, das ist halt einfach top. Am Ende wird auch der Lukas über links noch sein Tor machen. Und wenn sie trotzdem ausscheiden, dann können alle den Jogi haten. Das ist dem, Weltmeister, der er ist, egal. Der pinkelt auch in Zukunft noch mit kräftigem Strahl an die dicksten Bäume. Wobei Unsre in diesem Falle sicher nicht gar so ungläubig dreinschauen werden wie die Kroaten nach ihrem Ausscheiden gegen Portugal. Die sahen ja vielleicht mal aus. Als hätte Ihnen Mamic vor dem Spiel ausrichten lassen, der Finaleinzug sei von ihm bereits blitzsauber eingetütet worden. Aber das konnte der ja auch nicht ahnen: Da spielen beide wie vereinbart 115 Minuten lang nach dem Motto „Keinen kriegen ist besser als einen machen“, und dann greifen die Kroaten wider besseres Wissen plötzlich mit sechs Mann an. Was blieb den Portugiesen da auch schon anderes übrig als ein Konter. Mal schauen, wen die Spielabbruch-Experten von Dinamo Zagreb als Sündenbock für diese Niederlage ausersehen haben.
Und bei dem uns wohlbekannten kleinen Ex-Bundesligaclub an Cannstatts Quellen herrscht derweil eitel Sonnenschein. Sündenböcke kennt man hier erstmal wieder nicht. Zwar ist die Dauerkartenbestellung online und telefonisch ein Projekt, für das der geneigte Fan inkl. mehrerer Hotline-Anrufe mindestens zweimal 24 Stunden einplanen sollte, zwar treibt man weiterhin nicht nur präsidentenlos sondern auch ohne Sportdirektor dem ersten Spieltag der Zweiten Liga entgegen, und der noch von Robin Dutt eingestellte Leiter der Nachwuchsabteilung erhält für genau NULL Tage Arbeit eine fürstliche Abfindung. Und als Blaupause dafür, wie Vereinskultur eben nicht aussehen sollte, pinkelt unser neuer Mini-Sammer Hitzlsperger während der EM das vom VfB jahrelang verkannte und aus verschiedenen Gründen nachgeradezu vergraulte Juwel Joshua Kimmich vor bundesweiter TV-Öffentlichkeit an. Dass der sportliche Berater des Aufsichtsrates einen ehemaligen VfB-Spieler, der momentan in ganz Deutschland beliebt ist und in der Nationalmannschaft herausragend spielt, so abkanzelt, das ist wohl auch noch nicht allzu oft vorgekommen. Das wäre ja, als würde der Rummenigge während der EM den Kroos blöd anmachen - das macht nicht einmal der. Man sollte eigentlich annehmen, dass der VfB das Thema positiv besetzt und auf die gute Ausbildung von Kimmich hinweist. Statt dessen sagt der Verein, er wäre überschätzt. Frei nach dem Motto: Wir können alles, außer fast allem! Und immerhin hat man ja schon einen neuen Innenverteidiger verpflichtet, zu dessen Stärken der Zweikampf nach Expertenmeinung eher nicht gehört. Kann also nur gut werden beim VfB...