By the way 248 – vom Topmodel zum Toptrainer. Big D dreht die großen Räder.
Big D erinnerte sich: Er war überfordert damals. So viele Mädels. Er hätte doch erst später bei GNTM einsteigen sollen. Aber Pragmatiker, der er war, hatte er natürlich schon in der ersten Folge seine Favoritin gefunden und damit goldrichtig gelegen. Die Giuliana war’s, ganz klar. Wir hatten einen schwulen Bundestrainer, eine Frau als Kanzler, da war die Transgender-Tussi als Germany’s Next Topmodel doch nur der logische nächste Schritt.
Nicht, dass er angegeben hätte mit seiner Super-Prognose. Hatte er nicht nötig. Was hatte Big D, the real Wheeler Dealer denn überhaupt noch nötig?!
Er hatte den Aufsichtsräten beim VfB die Grinde so lange gewaschen, bis sie coram publico einer Ausgliederung nur unter der Bedingung zustimmten, dass der dünne Thomas Trainer würde. Und dann so berauscht waren von der Idee, dass sie gleich noch ordentlich was drauflegten auf die eigentlich doch eher mickrigen Summen, für die sie die Anteile bekamen. „Abr wass willsch macha?“ Zweite Liga kohlemäßig halt eher Lidl als Luis Vuitton. Die Halle hatte getobt vor Freude. 97,8 Prozent pro Ausgliederung, call me Kim, my friend!
Insgeheim verachtete er diese Feierabend-Funktionäre, die vor zwei Jahren noch gemeint hatten, den Veganer gerade nicht zu wollen. Dafür Robin und den Krautbauern. Der Wahnsinn. Zum Glück war es ihm gelungen, das Desaster mit dem General unterm Teppich zu halten. Wenn das rausgekommen wäre, wer weiß...
Dass der Veganer natürlich gleich vollrohr losgelegt hatte mit seinem Team aus lauter Mitverrückten, und dass er, Big D, diesem Treiben mehr oder weniger tatenlos zuschauen musste, das war hartes Brot. Lang hatte er meditieren müssen, um sich auf diese Zeit vorzubereiten. Hätte der Aki lieber auch mal gemacht, damals. Big D hatte vorausgesehen, dass Alpha-Aki das nicht lange ertragen würde. Umso überraschter war er, als sie dann plötzlich mit dem Matthes wiederkamen. Gelungener Schachzug, das musste er eingestehen. Die Idee hätte glatt von ihm sein können. Aber mit dem Aki sah er keine Probleme. Dafür waren die Aufnahmen aus dem Pleasuredome in Lindau einfach zu scharf. Penunze-Pfänder-Ständer, die goldene Dreifaltigkeit vom Bodensee. Damals war Aki noch jung und brauchte das Geld. Konnte ja nicht ewig von Ulis Benefizspielen leben. Frisch kassiert, wanderte es sich beschwingt den Berg hinauf. Und nach sechs Weizen konnte man runterzus die Bahn nehmen und direkt zur Entspannung übergehen. Happy Ending Days. Er selbst natürlich enthaltsam – während Aki sich verwöhnen ließ, war genug Zeit, die Provision mit dem Taxi rüber nach Dornbirn zu bringen. Nur Uli und andere Ahnungslose brachten die Kohle in die Schweiz, da war Big D schon immer einen Schritt weiter.
Der Aki musste dem Matthes dann auch gar nicht lange zureden, den Hannes unter seine Fittiche zu nehmen. Ein Jahr mit Motzki, und er war reif für die Insel, an der Anfield Road würde schließlich ein prominentes Plätzchen frei werden, wenn der Pöhler den Jogi machte.
Dass er und nicht die Königlichen den Veganer bekommen hatte, das war zwar in allererster Linie der Tatsache zu verdanken, dass es in Madrid kaum fleischlos ging. Trotzdem war er auch ein bisschen stolz auf seine Netzwerke. Mit Graf Porno und den Jungs vom Daimler im Aufsichtsrat, da ging halt richtig was. Man musste die Herren nur in die richtige Richtung marschieren lassen. Und eine gute Bankverbindung haben...