By the way 264 – auf wen wir uns freuen dürfen in der neuen Saison...
Es hilft ja alles nichts. Wer kommt, wer geht, wer wie viel kostet – der Sportvorstand ist am Zug, und wir schauen zu. Tatenlos. Und freuen uns, wie Toni Rüdiger zusammen mit ein paar anderen geilen Ex-Spielern Weltmeister aller Konföderationen wird. Und für 38 Millionen den Verein wechselt. Versuchen dabei, den schrecklichen Dutt nicht wieder hochzuwürgen, er drückt von unten. Schnell wieder runterschlucken. Grade noch.
Dann kommt Philip Heise um die Ecke, aus dem Nichts. Für vier Millionen nach England? Also mehr als wir für Maxim bekommen? Erst mal abwarten, was da dran ist. Hatte Dutt den nicht als besten Verteidiger der Zweiten Liga für die Erste Liga gekauft, obwohl sein Chefscout ihm jegliche Bundesligatauglichkeit abgesprochen hatte? Dem Heise meine ich, nicht dem Dutt. Obwohl... Und hatte ich das nicht sogar gefragt, einst, auf der Mitgliederversammlung? Und unser Slim Shindy hat den Heise dann für 100.000 Euro nach Dresden verkauft? Jetzt brauch ich dann aber doch nen ordentlichen Schluck zum Nachspülen...
Freuen wir uns eben auf den Saisonbeginn. Das wird toll im Stadion. Dann sehen wir endlich wieder unsere Vereinslegende Karl-Heinz Förster, dessen Einfluss auf das Transfergeschehen beim VfB zuletzt angeblich wieder stark angestiegen ist. Schon vergeben und vergessen, dass Gezerre um Didavi? Ignoriert die umherschwirrenden Informationen darüber, mit welchen blitzsauberen Beraterburschen der möglicherweise beste Vorstopper aller Zeiten angeblich so herumberät. Aber vielleicht weiß man es halt auch einfach nicht besser, nach sechs Jahren unterm Porsche.
Freuen dürfen wir uns dann auch auf den Oberhellenen Michael Skibbe und seinen Co-Trainer Thomas Stratos, die Älteren werden sich erinnern. Denn natürlich will der neue Grieche beobachtet werden, den sie bei uns untergebracht haben. „Sie“, das ist eigentlich ein „Er“, nämlich dem A. Donis sein Vater G. Donis, Top-Grieche mit Top-Netzwerk. Einer, der weiß, wie es geht. Einer, der unsere Spezialagenten locker abfrühstückt und nebenher einem Club wie Juventus Turin noch zu einem tollen Deal verhilft. Spieler quasi umsonst bekommen, nur klitzekleine Ausbildungsentschädigungen bezahlt, dann ausgeliehen, und schließlich für vier Millionen verkauft. Und dabei immer noch im Besitz von 20% seiner Rechte.
Wobei ich hier ein bissle relativieren will. Sicher ist das ein sehr gut ausgebildeter Spieler. Und so einer kommt halt heutzutage nicht umsonst. Und will gut verdienen. Und vielleicht wird das neue Trikot wenigstens mit seinem Namen drauf ein Renner. Und dann haben wir ja auch noch den Jürgen in der Hinterhand, den Klinsi, mittlerweile ja anscheinend des Präsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden in spe bester Kumpel. Das ist ja nun mal einer mit echten Verbindungen, mit Riesen-Netzwerk. Der kann unserem Sportvorstand zwar nicht unterm Porsche helfen, aber richtig gute Leute holen, das kann der. Also nicht diesen zweifelhaften Freund der dickbusigen Schwester Neymars, obendrein ein weiterer Stürmer, der womöglich noch eine kropfunnötige größere Rochade verursachen würde, Terodde, Ginczek, was sollen die denn dann sagen – oder den venezolanischen Junioren, der seit Tagen noch häufiger irgendwo gesichtet wird von irgendwem als Luis Figo am Stuttgarter Flughafen. Oder den kongolesischen Schweizer mit Ladehemmung. Nein, wir brauchen doch zunächst mal und SEIT JAHREN GANZ DRINGEND einen für die Innenverteidigung, einen für die Außenverteidigung, und einen fürs offensive Mittelfeld. Mindestens drei Typen, die uns in der ersten Liga sofort weiterhelfen. „Come on Jürgen“, rufe ich also, oder von mir aus auch „Auf geht’s Karl-Heinz“, weil was weiß ich denn? Wenn der ewige Vierer mal nicht die besten abwirbt sondern echte Verstärkungen anbringt, dann nehm ich das kolportierte Gerücht mit den blitzsauberen Beraterburschen ja sofort und liebend gerne wieder zurück und behaupte das Gegenteil.
Zum Abschluss eine Bitte: Verzeihen Sie mir mein Misstrauen. Es ist so viel passiert in den letzten Jahren, da fällt Optimismus schwer. Zumal es keine triftigen Gründe gibt dafür. Vielleicht kommen die ja noch, diese Gründe. Aber dass wir gegen den Abstieg spielen, das ist ja wohl mehr als wahrscheinlich. Trotz Ausgliederung. Und auf eine Rettung in allerletzter Sekunde, auf Paderborn reloaded, darauf braucht auch niemand zu hoffen. Denn am 34. Spieltag muss der VfB zum FC Bayern...