By the way 358, heute mal ohne Fever Pit'ch
Desodorierung und Desorientierung
Mäandern über die Gesamtsituation. Mit Kanzler, Trump und Bhagwan.
Eigenlob stinkt, so heißt es. Aber keine Sorge, Sie, liebe Leserinnen und Leser, Sie brauchen jetzt nicht die Nase zu rümpfen oder sich dieselbe gar zuzuhalten – ich bin für gewöhnlich gut deodoriert. Oder auch desodoriert. Täglich wird geduscht, und darüber hinaus kommt ein nicht eben billiges Deo nebst Eau de Toilette zum Einsatz. Vom Feinsten, kann ich Ihnen sagen. Desodorierung also kein Problem.
Ebenfalls nicht die Nase rümpfen sollen wir über US-Präsident Donald Trump. Sagt unser Kanzler Friedrich Merz. Ganz konkret meinte er im Nachgang zu seinem Antrittsbesuch beim Irrlichternden von Washington, wir sollten doch bitteschön „nicht mehr mit gerümpfter Nase über Trump reden“.
Ein fantastischer Kanzler, muss man sagen. Ein Mann mit geradezu seherischen Fähigkeiten. Denn bald nach diesem Kanzler-Sager, der Austrier nennt so etwas eine „Wuchtel“, da haben die Leute direktemeng aufgehört mit dem Naserümpfen. Jetzt rümpft keines mehr die Nase. Jetzt schlagen alle die Hände über dem Kopf zusammen, auch und vor allem ob des Ausnahmezustands, den der Präsident in Kalifornien und anderen „blauen“ Staaten herbeiprovoziert, als Testlauf quasi dafür, wie seine Abwahl bei nächster Gelegenheit zu verhindern wäre. Das sind doch mal starke Signale auch im Hinblick auf in den USA stattfindende sportliche bzw. fußballerische Großereignisse.
Nicht dass man, Stichwort Eigenlob, der einzige wäre, der genau dieses Vorgehen bereits im November 2016 in Kolumne Nummer 236 der neueren Zählung vorhergesagt hätte: „Die USA sollen ihr nicht vorhandenes Geld in Kriege investieren, nicht in Bildung und Infrastruktur. Man muss sie langsam auf Augenhöhe schrumpfen. In einem solchen Fall könnte er Kriegsrecht verhängen und Wahlen aussetzen. Er wäre Amerikas erster Caesar.“
Abriechen lassen
Die Einreise in die USA war ja noch nie ein vergnügungssteuerpflichtiges Unterfangen. Schon die idiotischen Angaben, die beim ESTA-Antrag zu machen waren. Dann dieses saublöde Gehabe mancher Officers bei der Immigration. Aber im Großen und Ganzen ging das ja noch, konnte man machen. Bei uns in Frankfurt empfangen einen bei der Ankunft auch schon längst BGS-Beamte mit automatischen Waffen und stellen einem random Fragen.
Was aber zuletzt an willkürlichen Gestapo-Aktionen der US-Zöllner gegenüber Einreisenden zu beobachten war, das geht ja nun wirklich auf keine Kuhhaut. Bald wird man sich womöglich noch abriechen lassen müssen von den grimmigen Officers, weil dem POTUS irgendwer eingetrichtert hat, man könne sie riechen, die MAGA-Antipathie. So wie beim Bhagwan früher in Poona – da mussten sich die Leute auch abriechen lassen. Und wer nach Shampoo roch, der musste draußen bleiben. Da wäre ich nie reingekommen, so gut wie ich rieche. Bhagwans Geliebte setzte sich seinerzeit aus Oregon übrigens ausgerechnet in die Pension Sonnenhalde nach Häusern im Hotzenwald ab, grade mal drei Kilometer entfernt von der Schule, die ich zwischen 1985 und 1988 besuchte.
Hatten die damals nicht auch alle orangene Klamotten an, quasi Trumpgesichtsfarbe? Und ebenfalls ähnlich wie der Inder, der die Leute einfach sein eigenes, sauteures Shampoo kaufen ließ, damit sie nach gar nix röchen, so hat der orangene Ami einfach seine eigene Kryptowährung rausgebracht. Unklar ist noch, wer der beiden Skrupellosen die größere Rolls Royce-Sammlung besitzt.
Überblick behalten
Man könnte meinen, die Menschen hätten ganz grundsätzlich die Orientierung verloren ob der zahllosen Dinge allüberall, die zum Himmel stinken – womit wir wieder bei der Desodorierung wären, die wichtig ist, zumal bei den derzeit hierzulande stark anziehenden Temperaturen - die aber freilich nicht einhergehen sollte mit einer generellen Desorientierung. Denn wer den Überblick verliert, der ist verloren, da kann er/sie/es riechen, so gut er/sie/es will. Sinnbildlich für alle Desorientierten wird ja aktuell immer mal der Claim „Queers for Palestine“ benutzt, und ob das am Ende nur ein oder zwei komplett Versprengte waren, die für ein gutes Bildmotiv herangezogen und in der Folge künstlich und substanzlos gehyped wurden, oder ob diese Bewegung tatsächlich existiert und agiert: Bei diesem und manch anderen Themen wird besonders deutlich, dass den Leuten die Basics derart durcheinander geraten sind, als hätte sie der amtierende US-Präsident tatsächlich einer Umprogrammierung und Gehirnschrumpfung gleichermaßen unterzogen. Man muss für weitere Beispiele übrigens gar nicht weit reisen, es ist nicht nötig, ferne Länder aufzusuchen. Mehr als genug derart desorientierte Exemplare springen und demonstrieren auch hierzulande fast täglich auf unseren Straßen und Plätzen herum.
Es ist zu hoffen, dass trotz dieses mehr als besorgniserregenden Gesamtzustands noch genug Leute übrig sind, die sich zu orientieren wissen. Bei denen zumindest die Basics noch erhalten sind. Die die Hamas nicht für eine herzensgute Hilfsorganisation zugunsten aller mittlerweile möglichen Geschlechter halten. Und die der Meinung sind, Deutschland könne mit Füllkrug und Woltemade bei der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr auftrump(f)en…